Description |
Die Pastoralsonate entstand inmitten einer tiefen Lebenskrise, in die Beethoven als Folge seiner zunehmend verminderten Hörfähigkeit geriet. Doch Beethoven sucht dem körperlichen Lei-den mit dem Willen zur Lebensbejahung zu begegnen: „ich will dem schicksaal in den rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiß nicht.“ Daraus erklärt sich
der ausgeglichene, freundliche, idyllische Ton der Sonate. Der einleitende, über einem Sechzehntel-Staccato im Pedal sich erhebende Klagegesang im Andante wird wiederholt kontrastiert mit dem aufheiternden Dur-Motiv des Wachtelrufs. Dieser musikalische Kontrast von Leid und Lebensfreude, den Beethoven im 2. Satz seiner Pastoralsonate auskomponierte, könnte auch erklären, dass – Carl Czerny zufolge – dieses Andante „lange Zeit ein Lieblingssatz Beethovens [sc. war], und spielte es sich oft“ (vgl. San Galli, B, 1913, S. 145). |